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Merkmale von Cloud Computing

Nachdem Sie jetzt einen allgemeinen Überblick über das Thema Cloud Computing haben und wissen, was eine Cloud ist, wollen wir uns in einem nächsten Schritt die wichtigsten Merkmale dieses IT-Trends näher ansehen.

Die Bundesbehörde NIST (die Abkürzung steht für National Institute of Standards and Technology) der USA hat bereits 2011 einen Bericht zum Cloud Computing herausgegeben. Laut diesem Bericht gibt es fünf wichtige Eigenschaften, die Cloud Computing ausmachen.

Diese charakteristischen Merkmale von Cloud Computing sind wie folgt:

  •  On-demand Self Service
  • Broad Network Access
  • Resource Pooling
  • Rapid Elasticity
  • Measured Services

Bevor wir jedes dieser Merkmale genauer definieren, noch ein kurzes Beispiel:

Beispiel

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein kleines Unternehmen, das aber sehr große Datenmengen verarbeiten und speichern muss.

Eventuell haben Sie es mit hochauflösenden Bild- und Videodateien zu tun, die sehr viel Speicherplatz wegnehmen. Ihre alte Festplatte ist schon ziemlich voll.

In ein paar Monaten erhalten Sie vielleicht einen sehr großen Auftrag, bei dem noch viel mehr Daten anfallen. Es kann aber auch sein, dass Sie den Auftrag doch nicht bekommen – Ihre Kundschaft möchte sich erst kurzfristig entscheiden.

Was tun Sie?

Jetzt sind Sie sicher in der Zwickmühle! Sollen Sie sich eine neue sehr teure Festplatte leisten? Und wenn ja, wie groß soll sie sein? Und was ist, wenn es mit dem Auftrag doch nichts wird? Dann hätten Sie in neue kostspielige Hardware investiert, die Sie zurzeit gar nicht benötigen und die dann in Ihrem Materialraum verstaubt.

Vielleicht erkennen Sie schon, dass in diesem Fall Cloud Computing eine gute Lösung darstellt. Statt eine neue Festplatte zu kaufen, mieten Sie einfach Speicherkapazitäten über einen Cloud-Anbieter an.

Dabei können Sie selbst entscheiden und anpassen, wie viel Speicherplatz Sie nutzen wollen. Wenn Sie mehr brauchen, zahlen Sie mehr. Wenn Sie weniger brauchen, zahlen Sie weniger.

Es steht Ihnen die komplette Kapazität der Cloud auf Knopfdruck zur Verfügung und Sie sind dabei vollkommen flexibel.

An diesem Beispiel werden bereits einige der Hauptmerkmale des Cloud Computing ersichtlich. Gehen wir Sie gemeinsam durch.

Wie bereits oben erwähnt, ist eine wichtige Eigenschaft des Cloud Computing das so genannte On- demand Self Service. Damit ist einfach Selbstbedienung gemeint.

Beim Cloud Computing können Sie selbständig auf IT-Services aus der Cloud zugreifen – und zwar genau dann, wenn Sie diese brauchen. Sie müssen nicht mit jemanden telefonieren oder erst eine E- Mail schreiben, um z.B. mehr Speicherplatz zu bekommen. Der Zugriff erfolgt automatisch. Sie brauchen dafür nicht mit dem Cloud-Anbieter zu kommunizieren.

Definition

On-demand Self Service

… bedeutet, dass auf Cloud-Dienste automatisch, d.h. ohne Interaktionen mit den Cloud- Anbietern zugegriffen wird.

Sie bedienen sich also selbst. Sie nehmen sich einfach so viele Cloud-Ressourcen (z.B. Speicherplatz, Rechenleistung), wie Sie gerade benötigen und müssen dafür nicht erste beim Cloud-Anbieter anfragen.

Ein weiteres wichtiges Merkmal von Cloud Computing ist der Broad Network Access. Damit ist gemeint, dass Cloud Computing Services über ein Netzwerk, im Normalfall das Internet, angeboten werden.

So können Sie die Cloud-Dienste über verschiedenste Endgeräten (Stand-PC, Laptop, Smartphone etc.) nutzen und sind lokal ungebunden. Sie haben immer und überall Zugriff auf die Dienste und Daten. Die einzige Voraussetzung ist der Zugang zu einer Internetverbindung.

Definition

Broad Network Access

… bedeutet, dass der Zugriff auf Cloud-Dienste über ein Netzwerk erfolgt und Sie nicht an ein bestimmtes Endgerät gebunden sind.

Sie können somit überall und mit jedem internetfähigen Gerät (Laptop, Tablet, Smartphone usw.) auf die Cloud-Ressourcen zugreifen.

Ein ebenfalls sehr charakteristisches Merkmal von Cloud Computing ist das Resource Pooling. Das bedeutet, dass die IT-Ressourcen (z.B. Speicherplatz, Rechenleistung) quasi in einem großen geteilten „Becken“ (oder „Pool“) bereit liegen. Aus diesem Becken an geteilten Ressourcen können sich dann viele Personen bedienen.

Zu beachten ist, dass Anwender oder Anwenderinnen nicht wissen, von welchen spezifischen Servern gerade die IT-Ressourcen bezogen werden.

Sie können sich das auch so vorstellen: Angenommen Sie teilen sich mit Ihren Nachbarn einen Swimming Pool. Beim Befüllen liefert jeder Wasser aus seinem eigenen Gartenschlauch. Im Pool selbst, weiß man aber dann natürlich nicht mehr, welcher Wassertropfen von welchem Gartenschlauch stammt.

Definition

Resource Pooling

… bedeutet, dass die IT-Ressourcen in einem gemeinsamen Sammelbecken zur Verfügung stehen und sich viele verschiedene Personen daran bedienen können.

Dabei fließen die IT-Ressourcen von verschiedenen Servern zusammen. Die Person, die Cloud Computing nutzt, weiß also nicht, von welchem Server genau die Ressourcen bezogen werden.

 

Ein weiteres sehr essentielles Merkmal des Cloud-Computing ist die Rapid Elasticity. IT-Ressourcen werden schnell und elastisch, d.h. flexibel und an den Bedarf angepasst, zur Verfügung gestellt.

Erinnern Sie sich an das Beispiel von vorhin? Da haben wir uns die Frage gestellt, ob Sie für Ihr Unternehmen eine neue Festplatte kaufen sollen und wenn ja, wie groß sie sein soll. Weil Sie nicht wussten, wie viel Speicherkapazität Sie tatsächlich brauchen, hätten Sie wahrscheinlich eine viel zu große Festplatte gekauft. Sie hätten also mehr Geld ausgegeben, als aktuell nötig gewesen wäre. Gleichzeitig hätten Sie sicher nach einiger Zeit wieder in eine neue Festplatte investieren müssen, sollte Ihr Unternehmen wachsen. Wenn Ihr Unternehmen hingegen stagniert oder schrumpft, würde die nagelneue Festplatte ungenützt herumliegen.

Mit Cloud Computing haben Sie diese Probleme nicht. Sie können rasch und flexibel IT-Ressourcen dazu mieten oder wieder kündigen. Einfach und genau in dem Ausmaß, in dem Sie die Ressourcen gerade benötigen.

Dieses Merkmal des Cloud Computing wird manchmal auch als Skalierbarkeit bezeichnet. Das bedeutet, dass die IT-Ressourcen mit Ihren Bedürfnissen oder Ihrem Unternehmen mitwachsen können. Sie können per Knopfdruck die Nutzung von Cloud-Dienste erweitern oder einschränken – je nach Bedarf.

Definition

Rapid Elasticity

… bedeutet, dass Sie beim Cloud-Computing die IT-Nutzung rasch und flexibel an Ihren tatsächlichen Bedarf anpassen können

Cloud-Dienste sind stufenlos erweiterbar. So können Sie zu Spitzenzeiten in Ihrem Unternehmen Dienste wie Speicherkapazitäten und Rechenleistungen dazukaufen. Wenn Sie die Dienste nicht mehr benötigen, schrauben Sie Ihre Nutzung einfach wieder zurück. So können Sie rasch und flexibel auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.  

Das letzte Merkmal von Cloud Computing, das Sie an dieser Stelle kennenlernen, wird als Measured Services bezeichnet. Das heißt, dass der Cloud-Anbieter die Nutzung der IT-Dienste durch die Einzelperson kontinuierlich misst und überwacht. So sorgt der Anbieter dafür, dass Sie immer so viele Ressourcen zu Verfügung haben, wie Sie benötigen. Gleichzeitig wird auch nur das abgerechnet, was Sie nutzen.

Definition

Measured Services

… bedeutet, dass die Nutzung der IT-Dienste vom Anbieter gemessen und kontrolliert wird.

Der Cloud-Anbieter kontrolliert und optimiert die Zuteilung der IT-Ressourcen. Man zahlt somit beim Cloud Computing üblicherweise keine fixe Gebühr, sondern je nach Verbrauch.

Damit hätten wir nun die fünf wichtigsten Merkmale des Cloud Computing erklärt. Fassen wir sie nochmal zusammen:

Merken

Cloud Computing ist charakterisiert durch: (1) On-demand Self Service, (2) Broad Network Access, (3) Resource Pooling, (4) Rapid Elasticity und (5) Measured Services.

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