Die Frage, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und auch die Auszubildende wohl am meisten beschäftigt ist: Wie wird mein Arbeitsplatz in der Zukunft aussehen? Denn wie bereits erwähnt sind viele Menschen durch die Digitalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen verunsichert. Welche Tätigkeiten werden auch noch in der Arbeitswelt von morgen gefragt sein und welche Rolle werden Computer und Roboter dabei spielen?
Studien zeigen
Viel Lärm um eine Studie
Die beiden Forscher der Oxford Universität Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne veröffentlichten 2013 eine Studie zur Zukunft der Arbeitswelt, die vielen Menschen Angst machte: Die Studie gab an, dass 47 Prozent aller Jobs in den USA Gefahr laufen, in den kommenden ca. 10- 20 Jahren automatisiert zu werden (vgl. Frey and Osborne (2013): The Future of Employment: How Susceptible Are Jobs To Computerisation?, Oxford Martin School (OMS) working paper, Universityof Oxford, Oxford).
Eine Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2016 zeigte aber, dass diese Befürchtungen unbegründet sind und besagt, dass in den 21 untersuchten OECD-Ländern nur durchschnittlich 9 Prozet aller Jobs automatisiert werden können. Für Österreich liegt der Prozentsatz bei 12 Prozent (Arntz, Gregory und Zierahn (2016): The Risk of Automation for Jobs in OECD Countries: A Comparative Analysis, OECD Social, Employment and Migration Working Papers No. 189, Paris)
Um eine Prognose für die Zukunft erstellen zu können, ist es sinnvoll, sich zunächst die Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit anzusehen.
Zum besseren Verständnis teilen wir die Tätigkeiten in sechs verschiedene Kategorien ein:
analytische Tätigkeiten (Tätigkeiten, für die abstraktes Denken erforderlich ist, etwa das Erstellen einer Prognose für die Marktforschung)
interaktive Tätigkeiten (Tätigkeiten, in die andere Menschen einbezogen sind, etwa das Verkaufen von Schuhen)
kognitive Tätigkeiten (Tätigkeiten, für die kognitive Prozesse wie Erinnern, Lernen, Vergleichen etc. erforderlich sind, etwa das Übersetzen eines Textes)
manuelle Tätigkeiten (Tätigkeiten, die mit den Händen verrichtet werden, etwa das Anpflanzen von Gemüse)
Routinetätigkeiten (Tätigkeiten, bei denen es sehr viele Wiederholungen gibt, etwa die Arbeit am Fließband)
Nicht-Routinetätigkeiten (abwechslungsreiche Tätigkeiten, bei denen man sich immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen muss)
Können Sie sich vorstellen, welche Tätigkeiten in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben und welche unbedeutender geworden sind? In folgender Grafik sehen Sie, welche Entwicklung seit 1995 beobachtet werden kann:
Analytische kognitive Nicht-Routinetätigkeiten wie z.B.
Forschen
Ausarbeiten von Regeln
Controlling
Singen
Interaktive kognitive Nicht-Routinetätigkeiten
Verhandeln
Koordinieren
Marketingtätigkeiten
Training
Kognitive Routinetätigkeiten wie z.B.
Kalkulieren
Korrigieren von Texten
Erstellen der Buchhaltung
Mechatronik
Manuelle Nicht- Routinetätigkeiten wie z.B.
Häuser renovieren
Therapie (manuell)
Restaurieren von Kunst
handwerkliche Tätigkeiten wie Tischlern
Manuelle Routinetätigkeiten wie z.B.
Erzeugung
Maschinen bedienen oder kontrollieren
Ernten von Getreide, Obst oder Gemüse
Anbauen von Nahrungsmitteln
Merken
Manuelle Tätigkeiten und Routinetätigkeiten (mit Ausnahme von kognitiven Routinetätigkeiten) haben seit 1995 an Bedeutung verloren und man kann davon ausgehen, dass dieser Trend auch in Zukunft anhalten bzw. sich noch weiter verstärken wird. Immer wichtiger werden jedoch Analytische und Interaktive kognitive Nicht-Routine-Tätigkeiten.
Jobs mit Zukunft
Die beste Maßnahme gegen Arbeitslosigkeit ist nach wie vor die Bildung – rund zwei Drittel aller durch die Digitalisierung gefährdeten Jobs sind Jobs von Hilfsarbeitskräften, Handwerkern und Handwerkerinnen oder Dienstleistern und Dienstleisterinnen. Je höher die abgeschlossene Bildung der Arbeitskräfte ist, desto geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass deren Tätigkeit vollständig automatisiert werden kann.
An Bedeutung gewinnen werden wahrscheinlich soziale und kreative Berufe wie Lehrer und Lehrerin, Grafiker und Grafikerin oder Pfleger und Pflegerin. Auch Tätigkeiten im Management wie Projektmanagement oder Controlling und technische Berufe bzw. Berufe, in denen ausgeprägte feinmotorische Fähigkeiten erforderlich sind, werden zunehmen gefragter. So werden Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den folgenden Bereichen auch in Zukunft gefragt sein:
Soziale Berufe:
Ärzte und Ärztinnen
Lehrer und Lehrerinnen
Pflegekräfte und -manager bzw. -managerinnen
Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen
Kreative Berufe:
Grafiker und Grafikerinnen
Texter und Texterinnen
Social Media Manager und Managerinnen
Berufe im Management:
Controlling
Projektmanagement
Kundenmanagement -und -betreuung
Technische Berufe:
Mechatroniker und Mechatronikerinnen
IT-Projektleiter und -Projektleiterinnen
IT-Sicherheitsexperten und -expertinnen
Lebensmitteltechniker und -technikerinnen
Zukunfts-Szenarien
oder
Wie stellen Sie sich konkret die Arbeitswelt der Zukunft vor? Sehen Sie die Menschen als untertänige Diener der Maschinen oder träumen Sie von einer Welt, in der die Maschinen den Menschen als treue Assistenten zur Seite stehen und ihnen zu neuen Höhenflügen verhelfen?
Tatsächlich existieren sowohl positive als auch negative Zukunftsprognosen, was das Zusammenspiel von Mensch und Maschine betrifft: Es könnte sein, dass immer mehr automatisiert wird, die Maschinen sich selbst steuern und für die Menschen nur noch „niedere“ ausführende Tätigkeiten (etwa im Lager) bleiben. Wünschenswerter ist allerdings, dass IT-Assistenzsysteme hochqualifizierten Fachkräften wie etwa Ärzten gute Dienste leisten, die Entscheidungen aber weiterhin der Mensch trifft.
Denn es sollte nicht vergessen werden, dass der Mensch über Kreativität, Gefühle, Leidenschaft, Vorstellungskraft, Respekt, Meinung und die Fähigkeiten verfügt, unvorhergesehene Situationen zu bewältigen, und dem Roboter daher in diesen Bereichen immer noch weit überlegen ist. Dass an der Digitalisierung dennoch kein Weg vorbeiführt, sollte in dieser Einheit bereits klargeworden sein. Wie aber in der Praxis damit umgegangen wird, bleibt der Gesellschaft und damit jedem einzelnen von uns überlassen.
Die Frage, die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und auch die Auszubildende wohl am meisten beschäftigt ist: Wie wird mein Arbeitsplatz in der Zukunft aussehen? Denn wie bereits erwähnt sind viele Menschen durch die Digitalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen verunsichert. Welche Tätigkeiten werden auch noch in der Arbeitswelt von morgen gefragt sein und welche Rolle werden Computer und Roboter dabei spielen?
Studien zeigen
Viel Lärm um eine Studie
Die beiden Forscher der Oxford Universität Carl Benedikt Frey und Michael A. Osborne veröffentlichten 2013 eine Studie zur Zukunft der Arbeitswelt, die vielen Menschen Angst machte: Die Studie gab an, dass 47 Prozent aller Jobs in den USA Gefahr laufen, in den kommenden ca. 10- 20 Jahren automatisiert zu werden (vgl. Frey and Osborne (2013): The Future of Employment: How Susceptible Are Jobs To Computerisation?, Oxford Martin School (OMS) working paper, University of Oxford, Oxford).
Eine Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2016 zeigte aber, dass diese Befürchtungen unbegründet sind und besagt, dass in den 21 untersuchten OECD-Ländern nur durchschnittlich 9 Prozet aller Jobs automatisiert werden können. Für Österreich liegt der Prozentsatz bei 12 Prozent (Arntz, Gregory und Zierahn (2016): The Risk of Automation for Jobs in OECD Countries: A Comparative Analysis, OECD Social, Employment and Migration Working Papers No. 189, Paris)
Um eine Prognose für die Zukunft erstellen zu können, ist es sinnvoll, sich zunächst die Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit anzusehen.
Zum besseren Verständnis teilen wir die Tätigkeiten in sechs verschiedene Kategorien ein:
Können Sie sich vorstellen, welche Tätigkeiten in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben und welche unbedeutender geworden sind? In folgender Grafik sehen Sie, welche Entwicklung seit 1995 beobachtet werden kann:
Analytische kognitive Nicht-Routinetätigkeiten wie z.B.
Interaktive kognitive Nicht-Routinetätigkeiten
Kognitive Routinetätigkeiten wie z.B.
Manuelle Nicht- Routinetätigkeiten wie z.B.
Manuelle Routinetätigkeiten wie z.B.
Merken
Manuelle Tätigkeiten und Routinetätigkeiten (mit Ausnahme von kognitiven Routinetätigkeiten) haben seit 1995 an Bedeutung verloren und man kann davon ausgehen, dass dieser Trend auch in Zukunft anhalten bzw. sich noch weiter verstärken wird. Immer wichtiger werden jedoch Analytische und Interaktive kognitive Nicht-Routine-Tätigkeiten.
Jobs mit Zukunft
Die beste Maßnahme gegen Arbeitslosigkeit ist nach wie vor die Bildung – rund zwei Drittel aller durch die Digitalisierung gefährdeten Jobs sind Jobs von Hilfsarbeitskräften, Handwerkern und Handwerkerinnen oder Dienstleistern und Dienstleisterinnen. Je höher die abgeschlossene Bildung der Arbeitskräfte ist, desto geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass deren Tätigkeit vollständig automatisiert werden kann.
An Bedeutung gewinnen werden wahrscheinlich soziale und kreative Berufe wie Lehrer und Lehrerin, Grafiker und Grafikerin oder Pfleger und Pflegerin. Auch Tätigkeiten im Management wie Projektmanagement oder Controlling und technische Berufe bzw. Berufe, in denen ausgeprägte feinmotorische Fähigkeiten erforderlich sind, werden zunehmen gefragter. So werden Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den folgenden Bereichen auch in Zukunft gefragt sein:
Soziale Berufe:
Kreative Berufe:
Berufe im Management:
Technische Berufe:
Zukunfts-Szenarien
oder
Wie stellen Sie sich konkret die Arbeitswelt der Zukunft vor? Sehen Sie die Menschen als untertänige Diener der Maschinen oder träumen Sie von einer Welt, in der die Maschinen den Menschen als treue Assistenten zur Seite stehen und ihnen zu neuen Höhenflügen verhelfen?
Tatsächlich existieren sowohl positive als auch negative Zukunftsprognosen, was das Zusammenspiel von Mensch und Maschine betrifft: Es könnte sein, dass immer mehr automatisiert wird, die Maschinen sich selbst steuern und für die Menschen nur noch „niedere“ ausführende Tätigkeiten (etwa im Lager) bleiben. Wünschenswerter ist allerdings, dass IT-Assistenzsysteme hochqualifizierten Fachkräften wie etwa Ärzten gute Dienste leisten, die Entscheidungen aber weiterhin der Mensch trifft.
Denn es sollte nicht vergessen werden, dass der Mensch über Kreativität, Gefühle, Leidenschaft, Vorstellungskraft, Respekt, Meinung und die Fähigkeiten verfügt, unvorhergesehene Situationen zu bewältigen, und dem Roboter daher in diesen Bereichen immer noch weit überlegen ist. Dass an der Digitalisierung dennoch kein Weg vorbeiführt, sollte in dieser Einheit bereits klargeworden sein. Wie aber in der Praxis damit umgegangen wird, bleibt der Gesellschaft und damit jedem einzelnen von uns überlassen.